
Großer Preis des Deutschen Literaturfonds an
erhielt den mit 50.000 Euro dotierten Großen Preis des Deutschen Literaturfonds. Der Preis wurde zum vierten Mal vergeben. Die feierliche Preisverleihung fand im Literarischen Colloquium Berlin statt.
Am heutigen Abend wurde die Schriftstellerin
für ihr Gesamtwerk mit dem Großen Preis des Deutschen Literaturfonds ausgezeichnet.Kulturstaatsministerin Claudia Roth: „Mit dem Großen Preis des Deutschen Literaturfonds erfährt
die gebührende Hochachtung für ihr beeindruckendes Gesamtwerk und für ihren aktuellen Roman Die schmutzige Frau. Oft wirkt ihre Sprache beim ersten Lesen geradezu lakonisch. Im weiteren Verlauf erweist sie sich jedoch stets als Beleg der genauen Beobachtungsgabe s und ihrer Fähigkeit, gerade die Szenen des Zwischenmenschlichen im Familienleben, in Freundschaften oder im Arbeitsalltag zu schildern. Damit hat sie ihr treues Lesepublikum immer wieder in unterschiedlichen literarischen Formen begeistert, vor allem mit ihren Romanen, ebenso wie mit ihren Erzählungen und Kinderbüchern. Zu dieser besonderen Ehrung gratuliere ich sowie allen weiteren Preisträgerinnen und Preisträgern des heutigen Abends herzlich.“Susanne Fischer vom Vorstand des Deutschen Literaturfonds würdigte die Preisträgerin mit folgenden Worten:
„ ist eine herausragende Schriftstellerin, die mit hohem formalem Anspruch schreibt. Souverän verbindet sie unterschiedliche Erzählerstimmen in einem Werk, manchmal sogar Vers und Prosa, wie in ihrem jüngsten Werk Die schmutzige Frau. Die Autorin, die oft mit knappen Sätzen atmosphärische Dichte schafft, schreibt dort auf ebenso amüsante wie abgründige Weise über das Schreiben. Ihre Leserinnen und Leser bewegen sich auf dünnem Eis: Nie sind Pehnts Geschichten ganz auszuloten, nichts geht eins zu eins auf. Die Lektüre bleibt bis zur letzten Seite ein Abenteuer.
Wir gratulieren zum Großen Preis des Deutschen Literaturfonds, mit dem ausschließlich Stipendiaten und Stipendiatinnen des Literaturfonds ausgezeichnet werden. Mit der großzügigen Unterstützung der Kulturstaatsministerin ermöglichen wir jedes Jahr Autorinnen und Autoren, in Ruhe an ihren Werken zu arbeiten.“
Die Laudatio auf
hielt die Literaturkritikerin und Kulturwissenschaftlerin Christine Lötscher.Den mit 20.000 Euro dotierten Paul-Celan-Preis erhielten
„Mit großer Freude überreichen wir den Paul-Celan-Preis an und , die gemeinsam Werke so wichtiger Autoren wie Matthias Énard, Alain Mabanckou, Patrick Deville, Sylvain Tesson, Érik Orsenna und Jean Rolin aus dem Französischen übertragen haben. In jüngster Zeit übersetzten sie den komplexen Roman Die geheimste Erinnerung der Menschen des preisgekrönten senegalesischen Autors Mohamed Mbougar Sarr meisterhaft und ermöglichen so dem deutschen Lesepublikum die Lektüre dieses spannenden und komplexen Werks.“
Die Laudatio auf
und hielt die Romanistin Cornelia Ruhe.Im Rahmen der Preisverleihung wurde ebenfalls der mit 5.000 Euro dotierte Kranichsteiner Literaturförderpreis an
vergeben. Zudem wurden die Auslands-Stipendien des Deutschen Literaturfonds überreicht: wurde mit dem New-York-Stipendium und mit dem London-Stipendium ausgezeichnet.Ein Videomitschnitt der Preisverleihung ist in Kürze auf dem YouTube-Kanal des Deutschen Literaturfonds sowie unter www.deutscher-literaturfonds.de verfügbar.
Über den Großen Preis des Deutschen Literaturfonds
Der Deutsche Literaturfonds hat 2020 sein 40-jähriges Jubiläum zum Anlass genommen, erstmals den mit 50.000 Euro dotierten „Großen Preis des Deutschen Literaturfonds“ zu vergeben. Der Preis geht hervor aus dem zuletzt mit 30.000 Euro dotierten „Kranichsteiner Literaturpreis“, der zwischen 1983 und 2019 jährlich durch den Deutschen Literaturfonds in Darmstadt verliehen wurde. Seit 1980 widmet sich der Deutsche Literaturfonds der Spitzenförderung deutschsprachiger Gegenwartsliteratur und dem Erhalt literarischer Traditionen. Als einzige Fördereinrichtung Deutschlands ist seine Literaturförderung überregional, markt- und politikunabhängig. Der Deutsche Literaturfonds wird von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien gefördert.
Neue Fristen und Termine
Bitte beachten Sie, dass wir unsere Förderprogramme aktuell überarbeiten. Voraussichtlich werden ab Januar 2024 Einreichungen wieder möglich sein.
Zukünftig können Bewerbungen in der Regel zweimal im Jahr eingereicht werden: bis zum 31. März für die Vergabesitzung im Herbst (September) und bis zum 30. September für die Vergabesitzung im Frühjahr (März). Die Arbeitsstipendien im Bereich Comic sowie das Fördermodul Dramatik werden einmal im Jahr ausgeschrieben. Einreichungen werden nur noch online und frühestens drei Monate vor Ende der Bewerbungsfrist möglich sein.
Ergebnisse der Kuratoriumssitzung vom 13./14. Juni 2023
Folgende Autorinnen und Autoren erhalten ein Werkstipendium:
Sina Ahlers (Frankfurt) für ein Theaterstück, Konstantin Ames (Berlin) für einen Gedichtband, Carla Cerda (Leipzig) für einen Gedichtband, Astrid Dehe (Münster) für einen Roman, Ulrike Edschmid (Berlin) für einen Roman, Claudia Gabler (Bühl) für einen Gedichtband, Heinz Helle (Zürich) für einen Roman, Nina Jäckle (München) für einen Roman, Reinhard Kaiser-Mühlecker (Eberstalzell, Österreich) für einen Roman, Ulrich Koch (Hamburg) für einen Gedichtband, Birgit Kreipe (Berlin) für einen Gedichtband, Michael Maar (Berlin für literarische Essays), Enis Maci und Pascal Richmann (Berlin) für einen Roman, Slata Roschal (München) für einen Gedichtband, Anika Scheffel (Berlin) für ein Jugendbuch, Philipp Schönthaler (Berlin) für einen Roman, Daniela Seel (Berlin) für einen Gedichtband, Mathias Traxler (Berlin) für einen Gedichtband, Christine Werner (Köln) für ein Jugendbuch.
Die Stipendien haben eine Laufzeit von bis zu zwölf Monaten und sind mit monatlich 3.000 Euro dotiert.
Projektförderungen erhalten: die Literaturzeitschrift Am Erker (Münster) für zwei Ausgaben, die Literaturzeitschrift Ostragehege (Dresden) für eine Ausgabe, die Zeitschrift Theater der Zeit (Berlin) für den Abdruck von zehn Theaterstücken, das Netzwerk Lyrik (Berlin) für die Konferenz „Tage des literarischen Sprechens” sowie Josefine Berkholz und Tanasgol Sabbagh für „Stoff aus Luft - Magazin für gesprochene Sprache – zweite Staffel“.
Das seit 2008 bestehende Kooperationsprojekt „Nah dran!” mit dem Kinder- und Jugendtheaterzentrum der Bundesrepublik Deutschland wird um weitere drei Jahre verlängert.
Insgesamt wurden Fördermittel in Höhe von 810.931,00 Euro vergeben.
Antragsschluss für die nächste Sitzung ist der 30. September 2023.

Wechsel in der Geschäftsführung des Deutschen Literaturfonds
Am 15. August 2023 übernimmt Lars Birken-Bertsch die Geschäftsführung des Deutschen Literaturfonds von Dr. Bernd Busch, der diese Position seit 2003 als Nebentätigkeit zu seinen Aufgaben als Generalsekretär der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung wahrgenommen hat. Mit dem Wechsel ist eine hauptamtliche Wahrnehmung der Tätigkeit verbunden. Damit reagiert der Deutsche Literaturfonds auf den erfolgreichen Ausbau seiner Förderaktivitäten in den letzten Jahren und den damit einhergehenden Aufgabenzuwachs für die Geschäftsführung. Herr Birken-Bertsch wird diese Entwicklung zusammen mit den Gremien und dem Team des Literaturfonds weiter vorantreiben.
Susanne Fischer, geschäftsführender Vorstand des Literaturfonds, zum bevorstehenden Wechsel: „Der Vorstand des Deutschen Literaturfonds freut sich, mit Lars Birken-Bertsch einen kompetenten und versierten Geschäftsführer zu gewinnen. Seine langjährige Erfahrung als Verleger von Blumenbar und als Leiter des Business Development der Frankfurter Buchmesse qualifiziert ihn ausgezeichnet für die Herausforderungen, vor denen der Literaturfonds steht. Die Einrichtung einer hauptamtlichen Geschäftsführung, die nun von Lars Birken-Bertsch erstmals wahrgenommen wird, bildet eine wichtige Voraussetzung für die weitere Modernisierung des Fonds und den angestrebten strukturierten Ausbau der Fördermaßnahmen. Der Deutsche Literaturfonds wird mit Lars Birken-Bertsch den unter Bernd Busch eingeschlagenen Weg erfolgreich fortsetzen.“
Lars Birken-Bertsch zu seinem neuen Tätigkeitsfeld: „Eine erfreuliche Entwicklung in den ansonsten sehr fordernden vergangenen Krisenjahren für die Kultur war, dass speziell die Fonds ihre Relevanz und Kompetenz als Mittler in ihrer jeweiligen Gattung unter Beweis stellen und daraus auch erstarkt hervorgehen konnten. So auch der Deutsche Literaturfonds. Mit meinem persönlichen Erfahrungshorizont als langjähriger Literaturvermittler und meinem professionellen Selbstverständnis als Buchhändler, Verleger und Veranstalter war es mir immer ein großes Anliegen, mich für die Belange der Autorinnen und Autoren einzusetzen und der Gegenwartsliteratur zu einer höheren Sichtbarkeit zu verhelfen. Ich freue mich, dies nun als Geschäftsführer des Deutschen Literaturfonds zusammen mit dem Vorstand, den Gremien und dem Team in Darmstadt dezidiert vertiefen und ausbauen zu können.“
Lars Birken-Bertsch absolvierte eine Ausbildung zum Buchhändler in einer Universitäts-Buchhandlung in München. Nach einem Volontariat beim Verlag Antje Kunstmann arbeitete er unter anderem bei Heyne und der Verlagsgruppe Econ Ullstein List in Vertrieb, Werbung und Marketing. 2002 folgte die Gründung des Blumenbar Verlags, hervorgegangen aus dem gleichnamigen literarischen Salon, der sich seit 1997 als eine literarisch und kulturell interessierte Community in München etablierte. Im Verlauf entwickelte sich Blumenbar zu einem der bekanntesten und einflussreichsten Labels der jüngeren Verlagsszene. Im Frühjahr 2012 wurde Blumenbar an Aufbau verkauft. Lars Birken-Bertsch kam bereits 2011 zur Aufbau Verlagsgruppe und verantwortete dort zuletzt das Marketing für Aufbau, Blumenbar, Die Andere Bibliothek und Metrolit. 2016 wechselte er ins Management der Frankfurter Buchmesse als Director Business Development für den deutschsprachigen Raum. Seit Anfang 2021 zeichnete er mit einer Stabsstelle in der Geschäftsführung verantwortlich für Strategische Projektentwicklung, Kooperationen & Programm.
Darmstadt, 29. Juni 2023