Der Deutsche Literaturfonds und der Arbeitskreis für Jugendliteratur vergaben am 15. März 2018 um 14.00 Uhr im Saal 1 des Congress Centers auf der Leipziger Buchmesse die Kranichsteiner Jugendliteratur-Stipendien. Die Auszeichnungen gingen an Manja Präkels für ihren Roman Als ich mit Hitler Schnapskirschen aß (Verbrecher Verlag) und an Flurin Jecker für sein Debüt Lanz (Nagel & Kimche). Beide Autoren erhalten ein jeweils sechsmonatiges Stipendium in Höhe von 12.000 Euro.
Die Einreichfrist für Vorschläge von Verlagen endete am 28. Februar 2018.
Seit 1988 stiftet der Deutsche Literaturfonds den Paul-Celan-Preis für herausragende Literaturübersetzungen ins Deutsche. Er ist für ein belletristisches Werk bestimmt, das lieferbar und in einem deutschsprachigen Verlag erschienen ist. Die Dotierung beträgt 15.000 Euro, die Verleihungen finden seit vielen Jahren während der Frankfurter Buchmesse statt.
Neben der Jury können auch Verlage Kandidaten für die Auszeichnung vorschlagen. Erforderlich sind fünf Exemplare des übersetzten Werks, ein etwa zwanzig Seiten umfassender Auszug aus dem Original sowie eine Biobibliographie der Übersetzerin oder des Übersetzers.
Der Jury gehören seit 2016 an: Burkhart Kroeber, Gabriele Leupold, Miriam Mandelkow, Gunther Nickel und Hinrich Schmidt-Henkel.
Weitere Informationen unter: Paul-Celan-Preis
Folgende Autorinnen und Autoren erhalten ein Werkstipendium:
Die Stipendien haben eine Laufzeit von drei bis zwölf Monaten und sind in der Regel mit monatlich 2.000 Euro dotiert.
Das Werkstipendium von Sandra Hoffmann (München) wird um drei und das Werkstipendium von Peter Pannke (Berlin) um sechs Monate verlängert.
Projektzuschüsse erhalten:
Insgesamt wurden Fördermittel in Höhe von 444.557,90 Euro vergeben.
Antragsschluss für die Frühjahrssitzung des Kuratoriums, die am 3. und 4. April 2017 stattfindet, war der 30. November 2016, Antragsschluss für die Herbstsitzung ist der 30. Mai 2017.
Neue Stücke für das Kindertheater
Ausschreibung 2018/19
Mit dem Autoren-Theater-Projekt ‚Nah dran!‘ sollen Prozesse in der Stückentwicklung und der Inszenierung von neuen szenischen Anordnungen für das Kindertheater ermöglicht werden. Im Zentrum von ‚Nah dran!‘ stehen die Autorinnen und Autoren, die das Feld des Stückeschreibens längst für sich erweitert haben und als selbständige Unternehmer, als Solisten oder Teamplayer, (Mit)Produzenten von Theaterereignissen sind. Autorinnen und Autoren und ihre, soweit bereits vorhanden, Verlagslektoren treten mit Theatern und Regisseurinnen und Regisseuren in Kontakt, um im gemeinsamen Prozess ein Stück für das Kindertheater zu planen, zu schreiben und zur Uraufführung zu bringen. Autorinnen und Autoren werden ermuntert, insbesondere die Partnerschaft von Theatern in Mittel- und Kleinstädten sowie im ländlichen Raum zu suchen.
Autorinnen und Autoren sowie Theater und Regisseurinnen und Regisseure werden aufgefordert, sich gemeinsam mit einer Stückidee für das professionelle Kindertheater um die Förderung aus dem Projekt ‚Nah dran!‘ zu bewerben. Bis zu vier Autorinnen oder Autoren erhalten ein Auftragshonorar von jeweils 6.500,– € für die prozesshafte Arbeit an einem neuen Stück, das sich durch Originalität und Zeitgenossenschaft der Stoffe auszeichnet. Die Stücke müssen sich an ein Publikum im Alter bis zu 10 Jahren richten. Das Stück muss durch das teilnehmende Theater zur Uraufführung gebracht werden.
Die beteiligten Theater, die die neuen Stücke bis zum 1.7.2020 uraufführen, erhalten einen projektbezogenen Zuschuss von jeweils 1000,– €. Damit soll ermöglicht werden, die Autorinnen und Autoren angemessen an dem Entwicklungs- und Inszenierungsprozess zu beteiligen.
Mit der gemeinsamen Bewerbung durch die Autoren und die Theater müssen eingereicht werden:
– eine Beschreibung des geplanten Stücks;
– eine charakteristische Szene aus einem bereits fertigen Stück;
– eine Vita und ein Werkverzeichnis;
– ein Kurzporträt des kooperierenden Theaters und des begleitenden Verlages;
– eine Bestätigung des kooperierenden Theaters über die Uraufführung des Stücks.
Eine Jury entscheidet über die Vergabe der Auftragshonorare und Projektzuschüsse bis zum 1. Juni 2018. Mit den ausgewählten Autoren sowie den Theatern wird eine Projektvereinbarung geschlossen.
Die Bewerbungen (Einsendeschluss: 1. April 2018) sind in dreifacher Ausfertigung per Post zu richten an: Kinder- und Jugendtheaterzentrum in der Bundesrepublik Deutschland – Projekt ‚Nah dran!‘, Schützenstraße 12, 60311 Frankfurt am Main, www.kjtz.de
Ein Kooperationsprojekt des Kinder- und Jugendtheaterzentrums in der Bundesrepublik Deutschland und des Deutschen Literaturfonds e.V. mit Mitteln der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien.
Projektleitung: Henning Fangauf.
Frankfurt am Main, Dezember 2017
Am Freitag, dem 17. November 2017 wurde im Theater Moller Haus in Darmstadt der mit 20.000 Euro dotierte Kranichsteiner Literaturpreis an Nico Bleutge verliehen. Der 1972 in München geborene Lyriker lebt heute in Berlin.
In der Begründung der Jury, der Maike Albath, Wilfried F. Schoeller und Christine Wahl angehören, heißt es:
„Nico Bleutge erhält den mit 20 000 Euro dotierten Kranichsteiner Literaturpreis 2017 für sein bisher vier Bände umfassendes lyrisches Werk unter besonderem Augenmerk auf die neueste Sammlung nachts leuchten die schiffe. Bleutge versteht sich auf eine poetische Erkundung vornehmlich von Licht und Wasser, auf die Verwandlung poetischer Romantik ins Gebrauchsformat von Industriezonen, Stückverkehr und Transportmonstern. Das Wetterleuchten auf globalen Wegen mischt sich mit Seelenechos aus der Kindheit, das Zitatgemurmel fremder Stimmen mit eindrücklichen eigenen Bildern. Nico Bleutge arbeitet an einer poetischen Übung im Lauschen und Memorieren, an einer modernen Erfahrungsseelenkunde, die sich auch der Technik und dem Gestaltwandel der sprachlichen Bilder öffnet.„
Die Laudatio hielt Hans Jürgen Balmes.