Der vom Deutschen Literaturfonds vergebene und mit 20.000 Euro dotierte Kranichsteiner Literaturpreis geht in diesem Jahr an Thomas Lehr. In der Begründung der Jury, der Bettina Fischer, Wilfried F. Schoeller und Christine Wahl angehören, heißt es:
„Der in Speyer 1957 geborene, heute in Berlin lebende Autor zahlreicher Romane und Geschichten schreibt sich mit seinem Werk, vor allem mit dem zuletzt erschienenen Großroman ‚Schlafende Sonne‘, wie kaum ein anderer deutscher Autor in die Fazilitäten der Moderne ein. Er bildet aus intellektuellen Abenteuern, philosophischen Beständen, naturwissenschaftlichen Kenntnissen und seinem besonderen Epochenverständnis ein überwältigendes sprachliches Kunstwerk, das den romantischen Traum vom Universalroman noch einmal aufnimmt. Im Patchwork aus privatem und aus öffentlichem Material führt Lehr eine Dreierkonstellation vor, die sich dem Spiel der Andeutungen, der literarischen Parallelführung, der Liebe und der Liebe zum Buch im Buch, der heiteren Freude und den schwirrenden Sinnen widmet. Wissenschaft und Literatur sollen erneut verschmolzen werden.
Thomas Lehrs Bücher sind Herausforderungen an die Leser – wie alle Gebilde aus Welt und Sprache; sie beschenken den Lesemutigen mit dem Versprechen, dass diesem Buch eines klug ausgreifenden Erzählers zwei weitere Teile folgen werden.“
Für den Kranichsteiner Literaturförderpreis nominierte die Jury Gianna Molinari, Leander Steinkopf und Karosh Taha.
Alle drei Kandidaten werden sich am 16. November um 11:30 Uhr in einer öffentlichen Lesung in der Eleonorenschule in Darmstadt um den mit 5.000 Euro dotierten Preis der Fachjury bewerben. Mit ihren jeweils noch unveröffentlichten Textauszügen stellen sie sich gleichzeitig dem Urteil einer Schülerjury. Diese vergibt, unabhängig von der Entscheidung der Fachjury, einen Preis in Höhe von 1.000 Euro.
Die Jury hat weiterhin zwei Aufenthaltsstipendien des Deutschen Literaturfonds vergeben:
Das 10-wöchige Aufenthaltsstipendium im Deutschen Haus der New York University erhält in diesem Jahr die in Berlin lebende Autorin Nina Bußmann.
Das ebenfalls 10-wöchige London-Stipendium an der Queen Mary University sprach die Jury Jens Wonneberger zu, der in Dresden lebt.
Alle Preise werden am 16. November um 19 Uhr im Literaturhaus Darmstadt überreicht. Die Laudatio auf Thomas Lehr hält die Literaturkritikerin Meike Feßmann.
Der vom Deutschen Literaturfonds alljährlich vergebene Paul-Celan-Preis für herausragende Übersetzungen ins Deutsche geht in diesem Jahr an Thomas Brovot.
Thomas Brovot wird mit dem Preis für sein Gesamtwerk ausgezeichnet, das Übersetzungen vor allem aus dem Spanischen umfasst. Besonders würdigt die Jury seine 2012 erschienene Übersetzung des Romans Reise zum Vogel Simurgh von Juan Goytisolo.
(Weitere informationen finden Sie hier).
Der Jury gehören an: Gabriele Leupold, Burkhart Kroeber, Miriam Mandelkow und Gunther Nickel.
Der mit 15.000 Euro dotierte Preis wurde am 11. Oktober um 18 Uhr im Lesezelt der Frankfurter Buchmesse vergeben. Die Laudatio hielt der Schriftsteller und Europa-Korrespondent Paul Ingendaay.
Zum zehnten Mal vergibt Arbeitskreis für Jugendliteratur in Kooperation mit dem Deutschen Literaturfonds die Kranichsteiner Jugendliteratur-Stipendien. Die zwei sechsmonatigen Stipendien in Höhe von jeweils 12.000 Euro richten sich an deutschsprachige Jugendbuchautoren. Das Auswahlverfahren ist an den Deutschen Jugendliteraturpreis angebunden. Eine Bewerbung um ein Stipendium erfolgt automatisch durch die Einreichung eines deutschsprachigen Jugendbuchs für den Deutschen Jugendliteraturpreis.
Die Einreichfrist endet am 30. September 2018.
weiter zum Download der Ausschreibung und der Unterlagen zur Einreichung
Folgende Autorinnen und Autoren erhalten ein Werkstipendium: Mirko Bonné (Hamburg), Daniela Danz (Kranichfeld), Volker Demuth (Berlin), Daniela Dröscher (Berlin), Gerhard Falkner (Berlin), Sherko Fatah (Berlin), Lena Gorelik (München), Thomas Hettche (Berlin), Jan Koneffke (Wien), Judith Kuckart (Berlin), Stefan Kutzenberger (Linz), Sascha Macht (Leipzig), Jutta Richter (Ascheberg), Peter Wawerzinek (Wewelsfleth).
Ein weiteres Werkstipendium erhält Elisabeth Edl (München) für ein Übersetzungsprojekt.
Die Stipendien haben eine Laufzeit von zwölf Monaten und sind mit monatlich 2.000 Euro dotiert.
Projektzuschüsse erhalten die Literaturzeitschriften BELLA triste (Hildesheim), Kritische Ausgabe (Bonn), Schreibheft (Köln) und schliff (Köln) sowie die Universität Hildesheim (für eine Anthologie mit Auszügen aus Master-Abschlussarbeiten des Studiengangs für literarisches Schreiben).
Insgesamt wurden Fördermittel in Höhe von 367.060 Euro vergeben.
Antragsschluss für die nächste Sitzung ist der 31. Mai 2018.
'Nah dran!' Neue Stücke für das Kindertheater ist ein Kooperationsprojekt des Kinder- und Jugendtheaterzentrums der Bundesrepublik Deutschland mit dem Deutschen Literaturfonds.
Am 3. Mai 2018 tagte die Jury des Förderprogramms und wählte aus 29 Bewerbungen vier Autoren- und Theaterprojekte, vier neue Stücke für das Kindertheater aus. Dieses sind:
Lorenz Hippe: Bang! (AT)
UA: Spielzeit 2019/20, Theater der Stadt Aalen
Christina Kettering: Die Eile der Schildkröte (AT)
UA: Spielzeit 2019/20, Comedia Theater, Köln
Annalena Küspert: Jonas Müllfahrt
UA: Spielzeit 2019/20, Städtische Bühnen Osnabrück
Stefan Wipplinger: Wie Schnuppen von den Augen (AT)
UA: Spielzeit 2019/20, Mainfrankentheater Würzburg
Die Autorinnen und Autoren erhalten jeweils 6500,- € Entwicklungshonorar, die Theater erhalten einen Projektzuschuss von 1000,- €. Detaillierte Informationen zur Jury und zu den Stücken sind hier zu finden.
Die Ausschreibung für den nächsten Jahrgang 'Nah dran!' 2019 erfolgt im November 2018.
Eine Auflistung aller bisher entstandenen Stücke aus dem Programm ist hier zu finden.